(Beilage zum Kirchenanzeiger Nr. 55)
Als anfangs des vorigen Jahrhunderts die Gemeinden gebildet wurden, wurden Bürgermeister, früher Gemeindevorsteher genannt, eingesetzt, d.h. gewählt. Unsere Gemeindeakten reichen bis zum Jahre 1847 zurück. Bis dahin war der Reichwimmer Andreas Mühlbacher Gemeindevorsteher. Er war Grüblerbauerssohn von Thalhausen Pfarrei Teisendorf und hatte das Reichwimmeranwesen 1822 gekauft. 1787 geboren, starb er 1867.
Sein Nachfolger im Gemeindevorsteheramt war Josef Wimmer, Stöttnerbauer von Egerdach von 1847 bis 1851. Josef Wimmer war geboren 1807 und starb 1867.
Als nächster Gemeindevorsteher erscheint in den Akten (1851 - 1857) Matthäus Helminger, Huberbauer in der Zell. Er stammte aus Hofholz und war vorher Menk in Oberstetten. Er starb, als er sein Anwesen der Tochter Monika übergeben hatte, 1896.
Was dann 1857 geschah, können wir nicht genau feststellen. In einer Beschwerde der Gemeinderäte und der Bevölkerung an das Königl. Landgericht Laufen heißt es (1858): "Schon im Vorjahr (also 1857), gleich nach der Gemeindewahl, ließ sich der abgetretene Gemeindevorsteher Matthäus Fenninger von Plattenberg usw." Es scheint , dass Fenninger 1857 zum Gemeindevorsteher gewählt worden war, aber bald darauf zurücktreten musste.
Von 1857 bis 1863 unterschreibt als Vorsteher Georg Mair. Es ist dies der Mößbauer von Köpfelsberg, geboren 1813, gestorben 1868.
Von 1863 bis 1866 amtierte als Gemeindevorsteher Rupert Helminger, Eglseerbauer, geboren 1808.
Zu seinem Nachfolger (1866 - 1869) wurde der Kraftbauer von Köpfelsberg Johann Lechner, Vorderreitersohn von der Zell, gewählt (geb.1816, gestorben 1882).
Der Nachfolger Lechners trug als erster die Bezeichnung „Bürgermeister". Es war (1869 - 1875) Andreas Schuhegger, Schrottbauer von Oberwendling (geb.1811 und gestorben 1894).
1875 bis 1876 war Jakob Wimmer, Stöttnerbauer in Egerdach Bürgermeister, wie schon sein Vater. Da aber Jakob Wimmer sich in Reichsberg angekauft hatte, war 1876 wieder eine Wahl nötig.
Nachfolger wurde Matthias Kroiß, Weber von Wald (1876 - 1881).
Von 1881 bis 1893, also durch 12 Jahre war der Eglseer Johann Alois Helminger Bürgermeister, wie schon sein Vater Rupert.
Ihm folgte (1893 - 1899) Franz Wimmer, Stettner von Aichberg. Franz Wimmer starb 1904 im Alter von 51 Jahren.
1899 - 1911 war Bürgermeister Sebastian Lechner, Kraftbauer von Köpfelsberg (geboren1860, gestorben 1935).
Von 1911 bis 1924 regierte in Wonneberg wiederum ein Schrottbauer, Andreas Schuhegger, geboren 1866, gestorben 1945.
Von 1924 bis 1933 leitet wiederum ein Eglseer, nun schon in der dritten Generation die Geschicke der Wonneberger Gemeinde: Sebastian Helminger, geboren 1882, gestorben 1967.
In der schweren Zeit von 1933 bis 1945 versah das Bürgermeisteramt Johann Siglbauer von Enzersdorf. 1882 in Oberteisendorf geboren, starb er im Dezember 1977 im Alter von 95 Jahren.
Für ein Jahr, also bis 1946 wurde von der amerikanischen Militärregierung Peter Fenninger, Maierbauer von Plattenberg, als kommissarischer Bürgermeister der Gemeinde eingesetzt. Peter Fenninger ist 1895 geboren und starb 1979.
Als erster gewählter Bürgermeister der Nachkriegszeit waltete durch volle 20 Jahre Josef Wimmer, Stettner von Aichberg seines Amtes als Bürgermeister (1946 - 1966). Auch sein Vater war bereits Bürgermeister gewesen. Er starb 1973, 73 Jahre alt.
1966 legten die Wonneberger das Geschick ihrer Gemeinde in die Hände von Johann Kain, Lechnerbauer in Weißbach (geboren 1922). Johann Kain war 24 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Wonneberg und verstarb am 2. Mai 1996 im Alter von 74 Jahren.
1990 übernahm Mayr Josef aus Obermoosen das Bürgermeisteramt, der seither an der Spitze der immer noch selbständigen Gemeinde steht.