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Die Frühgeschichte von Wonneberg

(Beilage zum Kirchenanzeiger Nr. 64)

 

Werfen wir einen Blick zurück, als man das Jahr 1000 schrieb, um welche Zeit der Name Wonneberg zum ersten Mal in Urkunden auftauchte. Der Name Wonneberg bedeutet „Waginger Berg“; dies geht aus den Urkunden und aus den verschiedenen Schreibweisen eindeutig hervor. Im Laufe der Jahrhunderte schrieb man den Namen Mons Uagingariorum (= Waginger Berg), Waegingerperc, Wanigarberc, Wegingarperge, Waniaberg, Wanenberg u.a.

Unter dem Salzburger Erzbischof Hartwich, der von 991 – 1023 regierte, erscheint unser Wonneberg zum ersten Mal in einer Urkunde. Ein gewisser Gotabrecht vertauscht sein Gut in Tettinperch (Tettenberg) gegen ein gleich großes „in monte Uagingariorum“ (auf dem Wonneberg). Unter den Zeugen wird auch ein Gezo genannt, von dem wahrscheinlich die Ortsbezeichnung Gessenberg kommt. Gotabrecht ist somit der erste Wonneberger, den wir dem Namen nach kennen. Zwischen 1116 und 1125 übergibt ein gewisser Wolfram von Offenwang (bei Weildorf) sein Gut „ad Waringariperga“ (Wonneberg) der Abtei St. Peter in Salzburg. Als Zeugen dieser Schenkung waren anwesend: Megingoz de Suriperga (Surberg) und Sigibote von Tusinperch (Teisenberg). Zwischen 1122 und 1147 übergibt ein dem Namen nach nicht bekannter Wonneberger im Fall seines Todes und dem seiner Söhne „zur Erlösung der Seelen“ sein Gut in Wegengerberge (Wonneberg) dem Domkapitel in Salzburg.

Die Salzburger Urkunden nennen noch folgende Wonneberger: Gotfried (vor 1193), Rawin (zwischen1151 und 1167), Rudolf (vor 1140) und sehr oft den Ministerialen Wilhelm. Die Ministerialen waren Lehensträger des Erzbischofs und einflussreiche Regierungsbeamte, die noch bis zum Jahr 1200 das Recht hatten, den Erzbischof mitzuwählen. Wilhelm ist der erste Wonneberger, von dem wir mehr wissen, als seinen Namen und der von 1151 bis 1182 öfter genannt wird. Gestorben ist er vor 1193. Auf seinem Totenbett lässt er von seinem Pfarrer Dietric, Dekan von Waging, den von ihm bewohnten Hof in Wagenaerberge (Wonneberg), dann zwei ihm gehörige Wirtschaftshöfe in Egerda (Egerdach) und einen in Mosen (Obermoosen) mit der Bedingung der Salzburger Kirche übergeben, dass sie der Burggraf Meingot lebenslang innehaben soll. Am Sterbebett Wilhelms waren als Zeugen anwesend: Rahewinus und sein Bruder Fridericus von Plattenberg, Ulricus von Aschah (Aschau), Altmannus von Haldingen (Halling), Hartwicus und seine beiden Söhne Meinus und Eckericus von Rudolfsdorf (Rusdorf) und Perchtoldus von Mosen. Die Nachkommen Wilhelms hatten sich noch längere Zeit mit diesem Testament zu beschäftigen. Wilhelms Gemahlin Diemuth war vorher bereits zweimal verheiratet gewesen und heiratete nach dem Ableben Wilhelms zum vierten Male und zwar den Burggrafen von Haldenperc (Halmberg); es ist dies der erste Halmberger, der urkundlich nachweisbar ist. Dieser nun stritt sich mit dem Salzburger Erzbischof und dem Domkapitel (1177 – 1183) und schlossen schließlich einen Vergleich. Dieser Vergleich wurde am 26. April 1217 von Papst Honorius III bestätigt. Es ist dies das einzige Mal, dass der Name Wonneberg (Wagenarberge) in einer päpstlichen Urkunde erwähnt wird. Wilhelm, der offensichtlich sehr viele Güter besaß, übergibt um 1180 dem Salzburger Erzbischof ein Gut in Thunstetten (westlich von Lauter) und dem Stift St. Peter eine „Parwip“ – eine freie Frau – und deren ganze Nachkommenschaft: Luitfried, Gertrud, Tuta, Hildegard zu jährlich 5 Pfenning. Weiterhin übergab Wilhelm zwei Güter in der Nähe von Thunstetten der Abtei St. Peter für den Fall seines Todes und den seiner Mutter.

Diese Angaben sammelte P. Bernhard in Salzburger Urkundenbuch Band I, Seite 163, 192, 209, 224, 369, 394, 430, 431, 468, 620, 1181 und Band III Seite 220 und 310.

Beim damaligen Einbau der Heizung in der Kirche wurde ein vor der Kommunionbank befindliches Einzelgrab zerstört. P. Bernhard ist der sicheren Überzeugung gewesen, dass es die Gebeine des Wilhelm von Wonneberg enthielt. Unsere erste Kirche muss also um das Jahr um 1150, also vor mehr als 800 Jahren erbaut worden sein.