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O heiliger Sankt Leonhard, bitt für uns!

 

Untrennbar verbunden mit der Wallfahrtskirche zum hl. Leonhard auf dem Wonneberg sind die Umritte und Wallfahrten zu Ehren des „Bayerischen Herrgotts“. Aus dem Briefwechsel zwischen dem Waginger Pfarramt und dem Salzburger Consistorium bzw. dem Münchner Ordinariat wissen wir, dass es um 1850 in St. Leonhard – trotz aller inzwischen ergangenen Verbote - am 6. November, und mit ziemlicher Sicherheit auch am Ostermontag, jedes Jahr einen Umritt gab. Außerdem kamen alljährlich zwischen dem 1. Mai und dem Leonhardi-Tag die Pfarreien Surberg, Siegsdorf, Weildorf, Traunwalchen, Ostermiething, Laufen, Teisendorf und Inzell - jede an einem festen Termin - zur Pferdesegnung auf den Wonneberg.

Im Jahre 1881 wurden diese Wallfahrten und Umritte vom Ordinariat in München strengstens und endgültig verboten. Von diesem Verbot nicht betroffen war nur der Leonhardi-Ritt am 6. November. Und so ist es bis heute geblieben.

Doch nicht nur im Leben, sondern auch im Tod waren die Wonneberger untrennbar mit ihrer Mutterkirche in Waging verbunden. Um 1850 besaß die Filialkirche St. Leonhard  noch keinen eigenen Friedhof. Die Verstorbenen wurden auf dem Waginger Friedhof beigesetzt. Auch deswegen hatten die Wonneberger bei ihrem Streben nach eigenen Sonntagsgottesdiensten in St. Leonhard schlechte Karten; denn der nach der Sonntagsmesse obligatorische Gang zum Familiengrab konnte nur in Waging stattfinden. Und das blieb noch gut siebzig Jahre so.