Ein Glücksfall für unser Bemühen, mehr über unsere Vorfahren vor 150 Jahren zu erfahren, ist der Erlass des bayerischen Königs Max II., eine genaue Beschreibung des Königreiches Bayern und seiner Bewohner durchzuführen. Beauftragt wurde damit der Münchner Buchhändler und Forscher Josef Friedrich Lentner. Bei seiner langwierigen und langjährigen Forschungsarbeit quer durch ganz Bayern lernte Lentner auch das „Salzburger Land“ kennen. In Wimmers Beilagen zum Kirchenanzeiger sowie im Wonneberger Heimatbuch sind Lentners Beschreibungen in ganzer Länge nachzulesen. Hier soll eine Zusammenfassung genügen. Erkennen wir uns in den Schilderungen vielleicht wieder?
Vom Äußeren werden unsere Vorfahren um die Jahrhundertmitte als „dauerbar“ (widerstandsfähig), stark, mittelgroß, sehr gesund und rüstig beschrieben. Allerdings waren sie nach Lentner in den „äußeren Formen plump und unbehilflich; besonders hat das Benehmen junger Burschen auch bei ihren Lustbarkeiten etwas abstoßend Rohes.“ Die „jüngeren Mädchen und Weiber sind von runden gefälligen Formen und sinnlich heiteren Gesichtern.“ Die Leute werden sehr alt und heiraten spät. Im Durchschnitt kommen daher nur drei oder vier Kinder auf eine Familie. Allerdings trifft auf vier eheliche Kinder durchschnittlich ein uneheliches, woraus der Autor ableitet, dass es die Burschen „mit ihrer Moralität im engeren Sinne sehr oberflächlich nehmen“.