Die Wallfahrtskirche zum Viehpatron Sankt Leonhard auf dem Wonneberg bestand um 1850 bereits über 350 Jahre und befand sich, wie der Waginger Pfarrer bestätigt, „in günstigen Vermögensverhältnissen“. Der Turm, der 1692 in etwa seine heutige Form erhalten hatte, war 1831 renoviert und neu eingedeckt worden. Im Inneren besaß die Kirche seit etwa 1700 eine barocke Ausstattung. Der Hochaltar, von dem es leider keine Skizze gibt, wird nach zwei - allerdings vierzig Jahre später datierten - Gutachten einmal als „an und für sich schön und harmonisch aufgebaut“, ein anderes Mal aber als „durchweg ohne jeden künstlerischen Wert“ beschrieben, wobei letzterem Gutachter „die zwei das Hauptgesims tragenden Caryatiden (Gebälkträgerinnen) als geradezu anstoßerregend“ erscheinen. An der Rückseite des Altares waren die wertvollen, spätgotischen Altartafeln von Gordian Guckh aus dem ursprünglichen, gotischen Altar von 1513 befestigt und waren unter dem Staub der Jahrzehnte fast in Vergessenheit geraten. Als 1895 der Barockaltar durch den heutigen, neugotischen Altar ersetzt wurde, wurden die „Guckh-Bilder“ - Gott und dem hl. Leonhard sei Dank - restauriert und in den neuen Altar integriert. Von dem barocken Hochaltar blieb nur das Gemälde „Flucht nach Ägypten“ (Friedrich Pierot, Salzburg, 1680) erhalten, das heute an der Nordwand des Presbyteriums hängt.
Die frühbarocken Gemälde (1631/33) an den Wänden und am Gewölbe, die von 1980 bis 1986 freigelegt wurden und heute unsere Kirche zu einem viel besuchten Kulturdenkmal machen, waren damals bereits seit mehreren Jahrzehnten übertüncht und, wie es scheint, auch schon vergessen; denn sie werden in den Pfarrbüchern dieser Zeit nicht mehr erwähnt.