Wonnebergs Bürgermeister Martin Fenninger gab in der Bürgerversammlung einen ausführlichen Rechenschaftsbericht ab.
Bei der Bürgerversammlung im Gasthaus Gruber berichtete Bürgermeister Martin Fenninger über Ereignisse, in der Gemeinde während des vergangenen Jahres. In Wonneberg leben zurzeit 1631 Personen, in der Verwaltungsgemeinschaft Waging sind es 11 333.
In die Grundschule Otting gehen 63 Kinder, in die Grundschule St. Leonhard 62. Im Kindergarten St. Leonhard werden zurzeit 58 Kinder betreut. Die tägliche Betreuung eines Kindergartenkinds von vier bis fünf Stunden kostet 190 Euro im Monat, für ein Krippenkind 290 Euro. Für Geschwisterkinder gibt es eine Ermäßigung von 40 Prozent, das dritte Kind und jedes weitere ist beitragsfrei.
Irgendwo muss das Geld herkommen
Zur sehr umstrittenen Erhöhung der Kitagebühren erklärte Fenninger, dass hier jährlich 420 000 Euro Defizit entstehen – plus Elternbeiträge von 300 000 Euro kosten die Einrichtungen 720 000 Euro im Jahr. »Irgendwo muss das Geld herkommen«, sagte er. Er habe den Eindruck, die Erwartungshaltung sei enorm gestiegen.
Zum »Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung« ab dem Schuljahr 2026 sagte Fenninger, die Ganztagsschule bedeute eine Schulpflicht auch am Nachmittag. Man brauche mehr Personal und die Beförderung müsse von der Gemeinde finanziert und organisiert werden. So habe der Gemeinderat aus Kostengründen für die Mittagsbetreuung entschieden.
Kindergartenleiterin Birgit Bleibinger stellte den Kindergarten und die Krippe vor. Dabei ging sie besonders auf die Sprachförderung ein. Fenninger sagte, in Wonneberg gebe es drei Einrichtungen zur Förderung von Kindern: Schule, Kindergarten und Eltern-Kind-Gruppen. Letztere treffen sich in einem extra für sie geschaffenen Raum im Kindergarten. Das Guthaben des Sozialfonds der Gemeinde beträgt zurzeit 6933 Euro. Dank größerer Spenden konnte man auch vergangenes Jahr wieder Bürgern in Not helfen.
Die Gemeinde habe einen Konzessionsvertrag mit dem Bayernwerk für weitere 20 Jahre geschlossen, das bis 2046 das Stromnetz betreibe. Die Gemeinde erhalte jährlich rund 31 000 Euro als Ausgleichszahlung für eventuelle Schäden an Straßen und Grundstücken. Es passe immer alles mit dem Bayernwerk, sagte Fenninger, »ich würde mir wünschen, dass es bei der Telekom auch so gute Ansprechpartner gäbe.« 667 Haushalte würden mit Strom vom Bayernwerk versorgt, drei Millionen kWh im Jahr bezogen. Fenninger informierte über die Möglichkeit der kostenlosen Energieberatung der Energieagentur Südbayern.
Beim Breitbandausbau bis ins Haus sei die Kommune im Außenbereich schon sehr gut aufgestellt. St. Leonhard, Weibhausen und Egerdach seien noch zu erschließen. Für die Planung würden 50 000 Euro zu 100 Prozent gefördert. Um die Förderkriterien erfüllen zu können, habe sich Wonneberg mit Taching zur »Zweckvereinbarung zur interkommunalen Zusammenarbeit« zusammengeschlossen. Vorab sind 15 000 Euro für juristische Leistungen zu bezahlen, Wonneberg zahlt 41 Prozent. Für den weiteren Ausbau rechne man mit Fördergeldern von Bund (60 Prozent) und Land (30 Prozent).
Zur Grundsteuererhöhung sagte er, neuerdings müsse mehr bezahlen, wer mehr Fläche habe. Die Höhe der Steuer errechne sich aus Messbetrag mal Hebesatz. Die Gemeinden sollten die Steuer aufkommensneutral gestalten, das heißt, ihre Hebesätze so anpassen, dass sie am Ende nicht mehr Geld einnehmen. Fenninger konnte seinen Unmut über die Bundesregierung nicht verbergen – den Kommunen würden immer mehr Dinge auferlegt, die die Gemeinden zu finanzieren haben, jedoch mehr Geld sollten sie nicht verdienen.
Die Planungen für den neuen Bauhof seien bereits in Auftrag gegeben. Da dafür kein Kredit aufgenommen werden soll, werde der Baubeginn erst sein, wenn das Projekt finanziell zu stemmen sei. Eventuell werde der Bau auch schrittweise erfolgen. Der Ablauf sei immer reibungslos, lobte Fenninger und warb um weitere Mithelfer.
Im Baugebiet Enzersdorf wird voraussichtlich im Frühjahr mit der Erschließung begonnen. Der Flächennutzungsplan sei beschlossen, der Bebauungsplan in Arbeit, also könnten ebenfalls Anfang 2026, die Bauplätze vergeben werden. In Hellmannsberg sei man mit der Ausweisung des neuen Baugebiets ebenfalls auf einem guten Weg.
Er würde gerne mehr Hochwasserschutz betreiben, man könne mit wenig Geld viel bewirken, doch verhinderten Auflagen einen unbürokratischen Weg. Etwas ungehalten machte er auf die mutwillige Beschädigung von Verkehrsschildern aufmerksam. »Das muss doch nicht sein, das kostet alles Geld, das man sich sparen kann«, sagte er und appellierte, zu melden, wenn man einen Vorfall bemerke.
Der neue Förster Konstantin Benker habe sich in der letzten Jagdversammlung vorgestellt, so Fenninger weiter. Er habe der Gemeinde bestätigt, dass der Wald in gutem Zustand sei.
Ohne das Ehrenamt wäre die Gemeinde tot
Fenninger erinnerte an Veranstaltungen im vergangenen Jahr wie die Gründungsfeste von Feuerwehr, Blaskapelle, KLJB und das Schuljubiläum. Er lobte den Arbeitseinsatz der Ehrenamtlichen bei den Jubiläumsfeiern. »Ohne das Ehrenamt wäre die Gemeinde tot«, meinte er. Leider gebe es einige »Moserer« , die die Arbeit der Ehrenamtlichen kritisieren, aber selbst nicht bereit seien, etwas fürs Gemeinwohl zu tun. Fenninger zeigte Fotos der Veranstaltungen, und hatte zu jedem eine kurze Erklärung, manchmal auch lustige.
Kämmerer Bernhard Kraus stellte den Haushalt 2025 vor (wir berichteten bereits). Bei Einnahmen von 3,316 Millionen und Ausgaben von 2,92 Millionen Euro könne ein Einnahmeplus von 383 700 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Im Vermögenshaushalt betragen Einnahmen und Ausgaben 860 600 Euro. Der Rücklagenstand betrug 465 663 Euro. Erfreulich sei, dass keine Kreditaufnahmen nötig sind. Insgesamt erwarte er für heuer eine unproblematische Haushaltsabwicklung, so der Kämmerer.
Fenninger meinte, heuer stehe die Gemeinde glücklicherweise wieder besser da. Er wolle in puncto Haushalt nicht jammern, aber er weise immer wieder darauf hin, wie wichtig es ist, das Geld zusammenzuhalten. »Wir stehen insgesamt gut da und dürfen zufrieden sein, so wie wir aufgestellt sind.« Es sei nicht alles nur sein Verdienst, er lobte auch seine Vorgänger.
Zum Ende hatten die Bürger das Wort. Martin Kroiß, Vorstand der Feuerwehr Wonneberg, und Sepp Eder, Vorstand der Blaskapelle St. Leonhard lobten die Gemeinde für die Unterstützung bei ihren Gründungsfesten.
Leonhard Strasser stellte Markierungsbänder für Wildunfälle vor. An den Straßenpfosten angebracht, könne die Stelle eines Wildunfalls eindeutig gekennzeichnet werden. Dies erleichtere die Arbeit von Polizei und Jagdpächtern, die zum Beispiel angefahrenes Wild suchen müssen.
Erneute Kandidatur Fenningers nicht sicher
Paul Mader appellierte an Bürgermeister Fenninger, für eine weitere Amtsperiode zu kandidieren. Er lobte Fenninger sehr für seine gute Arbeit für die Gemeinde. Der konnte ihm keine Zusage geben – dies sei eine schwierige Entscheidung, die es zu überdenken gilt. Das Amt sei mit sehr großem Arbeitseinsatz verbunden und der Zeitablauf sei sehr streng.
Linda Babl