Gemeinderat berät über den Haushalt – Bürgerhaus wird in diesem Jahr fertig
Wonneberg. In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Wonneberg befassten sich die Räte mit dem Haushaltsentwurf. Dieser soll in der kommenden Sitzung beschlossen werden. Darüber hinaus waren zwei Bauanträge auf der Tagesordnung. Zudem wurde eine Anfrage bezüglich des Weges am neuen Friedhof in der Lechau sowie die Einführung eines Bauernrates diskutiert. Das Bürgerhaus soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Die Gemeinde rechnet bei einem Gesamtvolumen an Baukosten von 3,1 Millionen Euro, wobei man Förderzusagen und eine Baukostenbeteiligung der Kirche in Höhe von insgesamt 2,5 Millionen Euro habe.
Kämmerer Bernhard Kraus stellte in der Sitzung das Zahlenwerk des Haushalts vor und erläuterte zahlreiche geplanten Posten. Der Verwaltungshaushalt in Wonneberg hat ein Planvolumen von 2,71 Millionen Euro. Dabei rechne man mit einem Einnahmenüberschuss in Höhe von 251.300 Euro. Der Vermögenshaushalt bewegt sich bei etwa 3,66 Millionen Euro. Bis zum Eintreffen der Fördergelder wird die Gemeinde zur Zwischenfinanzierung des Bürgerhauses voraussichtlich einen Kredit in Höhe von rund 887.700 Euro aufnehmen.
„Ich rechne auch in diesem Jahr mit einer unproblematischen Abwicklung des Haushalts“, so Gemeindekämmerer Bernhard Kraus und ergänzt, „mit dem derzeitigen Zinsniveau sei die Kreditaufnahme völlig unproblematisch“. Bürgermeister Martin Fenninger ergänzte die Aussagen des Kämmerers und betonte, „wir wollen keine Raten zahlen, sondern sobald die Fördergelder eingebucht sind, alles auf einen Schlag zurückzahlen. Dies wird dann voraussichtlich bereits im kommenden Haushaltsjahr der Fall sein“.
„In meinen 19 Jahren als Kämmerer ist mir kein Bauprojekt mit einem derart hohen Förderanteil bekannt. Ihr Wonneberger seid super Sparfüchse“, lobte Bernhard Kraus die Gemeindevertreter und zielte darauf ab, dass von der 3,1 Millionen Euro Investition rund 2,5 Millionen Euro an Förderung und Baukostenbeteiligung von der Kirche zurückkommen. Damit gemeint ist das neue Bürgerhaus in der Ortsmitte von St. Leonhard. Dieses wird im Sommer in Betrieb gehen. In einer ersten Veranschlagung rechne man mit Betriebs- und Personalkosten in Höhe von etwa 32.000 Euro im ersten Jahr. Zudem wurde bekannt gegeben, dass den Zuschlag für die Bodenlegearbeiten im Bürgerhaus die Firma Siglreitmaier aus Übersee mit einer Angebotssumme von 24.552,85 Euro erhalten habe.
In den kommenden Tagen soll zudem zusammen mit einem Vertreter der Energieagentur beraten werden, in welcher Dimension eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses sinnvoll und wirtschaftlich ist. Die Anschaffung einer sogenannten E-Ladesäule für Elektroautos habe man derzeit vertagt. „Wir sehen derzeit noch keinen Bedarf für diese Einrichtung, haben aber alle Vorbereitungen wie beispielsweise Leerrohre vorgesehen, so dass wir gegebenenfalls schnell und ohne viel Aufwand eine solche Anlage errichten können“, so Martin Fenninger.
Einem Bauantrag für den Abbruch und Neubau einer Garage sowie dem Anbau einer Terrassenüberdachung an einem Wohnhaus im Ortsteil Egerdach erteilten die Räte ihre Zustimmung. Einzig der zusätzlich geplante Neubau eines Geräteschuppens an der unmittelbaren Grundstücksgrenze blieb den Antragstellern verwehrt. „Wir konnten den Sachverhalt bereits im Vorfeld mit den Bauherren vor Ort erörtern und haben nach umsetzbaren Möglichkeiten gesucht“, so Martin Fenninger bei der Vorstellung des Antrags.
Das gemeindliche Einvernehmen sprachen die Räte einer beantragten Nutzungsänderung im Ortsteil Oberau aus. Eine bisher als landwirtschaftlich genutzte Lagerhalle solle zukünftig auf einer Fläche von rund 160 Quadratmetern als Stallung für Pferde genutzt werden. Hier hatten die Mitglieder des Gemeinderats keine Einwände und stimmten einstimmig für die beantragte Nutzungsänderung.
3. Bürgermeister Josef Eder brachte eine Bürgeranfrage ins Gremium ein. Seinen Worten nach ist der beliebte Sparzierweg im Bereich des neuen Friedhofs in Lechau in keinem guten Zustand. Bürgermeister Martin Fenninger ergänzte, „dass ich gerade überprüfen lasse, ob auf dem Weg eine Widmung besteht, darüber hinaus werde ich zeitnah mit den Anliegern sprechen und ihnen anbieten, dass die Gemeinde den dafür nötigen Kies zahle und sie selbst den Weg in einer Gemeinschaftsaktion wieder herrichten“.
Josef Helminger informierte kurz über den Sachstand zu der Einführung eines Bauernrates. Auf Grund der Kontaktbeschränkungen seien keine großen Diskussionsrunden möglich. Nun werde eine Lösung in kleiner Runde angestrebt, bei der die Teilnehmer im Losverfahren ausgewählt werden. „Darüber bin ich nicht glücklich, da sich dann niemals ein vernünftiges Gesamtbild der Landwirte widerspiegelt“, so Josef Helminger.
Bürgermeister Fenninger erklärte, dass eigentlich eine große Veranstaltung beim Wirt in Weibhausen geplant war, diese jedoch wegen der derzeitigen „Corona Situation“ nicht wie gewünscht möglich sei. Beim Bauernrat sollen sich alle Landwirte - egal welche Größe der Betrieb hat, welche Erzeugnisse daraus hervorgehen und welche Anbauform sie gewählt haben – einbringen. Ein Ziel des Bauernrates ist es, zu erörtern wie man sich die Landwirtschaft in Zukunft vorstellt und welche Rahmenbedingungen geändert werden müssen.
Auf eine Nachfrage im Gremium teilte Bürgermeister Martin Fenninger mit, „dass über einen Zeitraum von vier Monaten die Kindergartengebühren auf Grund eines Fehlers in der EDV nicht abgebucht worden sind“. Seinen Worten nach, ist dies auch in den Gemeinden Waging und Taching der Fall gewesen. Sämtliche Betroffenen seinen mittlerweile informiert und können die ausstehenden Beiträge innerhalb der nächsten vier Monate einzahlen.
Letztlich befasste sich das Gremium mit der Einführung der sogenannten Ganztagsschule. „Ab dem Jahr 2026 bestehe ein Rechtsanspruch für Familien“, so Martin Fenninger und in Wonneberg wolle man sich deshalb frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen. Aus diesem Grund hat Bürgermeister Martin Fenninger zu einer Online-Sitzung am Freitag, den 18 Januar eingeladen. Derzeit stehe aber weder fest, welchen Bedarf es geben wird und welche Form das Angebot haben werde. In der kommenden Zeit müsse man sich der Sache jedoch annehmen und weitre Informationsgespräche planen. Hob
Text und Bilder: Hubert Hobmaier