Festsonntag anlässlich neugestaltetem Dorfplatz mit Umfeld und abgeschlossener Kirchensanierung
In St. Leonhard am Wonneberg fanden die Feierlichkeiten zur Einweihung des neugestalteten Dorfplatzes und Kirchenumfeldes sowie der Vollendung der Kirchenrenovierung statt. Angeführt von der Blaskapelle St. Leonhard zogen die Vereine, Ehrengäste und zahlreichen Festgäste in einem langen Kirchenzug in die Wallfahrtskirche zum Hl. St. Leonhard ein. Den feierlichen Gottesdienst zelebrierte dort Pfarrer Andreas Ager.
Martin Riedl, Gemeindereferent in der Kuratie St. Leonhard hielt die Predigt zum Festgottesdienst. Er erinnerte in seiner Ansprache an Ereignisse, Momente und Situationen, die sich während der Kirchenrenovierung zugetragen hatten. Die erste Begutachtung am 30.03.2012 der Fassade und des Daches der Wallfahrtskirche durch Hans Maier und dem diözesanen Baubetreuer Herr Fesl, läutete den Beginn der Außenrenovierung ein. Bis zur Verwirklichung des Projektes mussten viele Zusammenkünfte und Ortstermine mit dem Denkmalamt, dem Ordinariat, dem Landratsamt, den Handwerkern und Architekten wahrgenommen werden, so Riedl. Gefühlte 1000 mal habe er bei Wind und Wetter im und am Kirchenumfeld, auf dem Gerüst oder Dach im Dachboden gestanden um Begutachtungen zu begleiten. Er berichtete über die Zusammenarbeit mit den Handwerkern der verschiedenen Gewerke. Besonders hätten sich bei ihm die Bilder eingebrannt, wie die Zimmerer der Fa. Ralph Klammer fast schon akrobatisch das Lärchenschindeldach ausgetauscht haben. „Wir alle sind sehr froh, dass es keine Unfälle oder größere Verletzungen gab,“ sagte der Gemeindereferent. Obwohl diese allumfassende Maßnahme, Kirchenrenovierung, eine Herausforderung für ihn gewesen sei, habe er es als Ehre empfunden, als hauptamtlicher pastoraler Mitarbeiter hier am Ort, seinen Beitrag hierzu leisten zu können. Martin Riedl bedankte sich bei allen, die in irgendeiner Form bei der Außenrenovierung der Kirche mitgeholfen haben. Es seien 272 ehrenamtliche Arbeitsstunden von ihnen geleistet worden, das sei bemerkenswert. Besonders lobte er die Mitglieder der Kirchenverwaltung, Kirchenpfleger Hans Poller, Konrad Ostermaier, Paul Fenninger, Georg Posch und Heini Gebauer, Pfarrgemeinderatsvorsitzenden, die ihm immer eine Stütze gewesen seien und die Messnerin Tina Poller, die sich wehrhaft gegen den Baustaub in der Kirche gezeigt hatte. Sein herzliches Dankeschön ging an Bürgermeister Martin Fenninger. Mit einem Zitat aus dem Evangelium „Brannte nicht unser Herz“ richtete er sein Wort an Fenninger: “Martin, du hast dieses Brennen im Herzen für die Gemeinde, für die Menschen am Ort vorgelebt und deine Visionen stets kommuniziert. Durch deine Begeisterung hast du im Miteinander deine Kraft und Motivation eingebracht.“ Riedl bedankte sich auch bei den Stellvertretenden Bürgermeistern Hermann und Josef Eder und den ganzen Gemeinderat, im Miteinander hätte man alle Hürden genommen. Hier würde deutlich was alles möglich ist, wenn man zusammenhält. Pfarrer Andreas Ager dankte er für das große Vertrauen, das er in ihn hatte, dieses Projekt zu leiten.
Im Anschluss an den Festgottesdienst versammelten sich die Gäste am Dorfplatz, wo Pfarrer Ager den kirchlichen Segen für die neue Dorfmitte spendete. Ager sagte: “Möge dieser Platz ein Ort des Friedens und der Gemeinschaft werden.“ Pfarrer Ager war ganz ergriffen von allem was im Kirchenumfeld und am Dorfplatz neu geschaffen wurde. Mit den Worten: „Wunderbar, so schee scho, unglaublich,“ gab er dieser Freude Ausdruck. Der Zeremonie gab die Blaskapelle mit ihren Musikstücken einen besonders feierlichen Rahmen.
Bürgermeister Martin Fenninger freute sich, nach zwei Jahren Bauzeit endlich den Abschluss der Bauarbeiten von Bürgerhaus mit Dorfplatz und Kirchenumfeld feiern zu dürfen. „Es war ein langer und steiniger Weg bis zum heutigen Tag“, so das Gemeindeoberhaupt. Am Standort des Bürgerhauses war früher das alte Schulhaus, indem der Kindergarten untergebracht war. Um den Plan für das Bürgerhaus in die Tat umsetzen zu können, musste zuerst der Kindergarten an anderer Stelle neu errichtet werden. Trotz viel Gegenwind und Diskussionen mit Zweiflern an der Maßnahme, konnte der Umbau der Dorfmitte durchgezogen werden.
„Wir als Gemeinde, dürfen stolz sein, auf das was wir geschaffen haben“, sagte Fenninger. Der neue Dorfmittelpunkt, sei jetzt schon mit Leben gefüllt, das zeigten die vielen Veranstaltungen und Zusammenkünfte der Vereine, die bereits im Bürgerhaus stattgefunden hätten. Er merkte an, dass es andernorts viele Vereinsheime gäbe, hier in St. Leonhard am Wonneberg sei die Gemeinschaft so stark, dass jeder seinen Platz im neuen Bürgerhaus finde. Er bedankte sich herzlich bei allen, die das Projekt mit so viel Tatkraft unterstützt hätten. Fenninger wisse, so eine enorme Unternehmung stehe und falle mit den Leuten und Mitarbeitern die sich hier einbrächten. Der Bürgermeister hob noch besonders die Leistungen von Martin Riedl hervor, der während der Bauarbeiten zum neuen Dorfmittelpunkt so viel bewirkt hatte, „auf ihn ist immer verlass er hat unser vollstes Vertrauen“. Dies unterschrieben ihm die vielen Festgäste mit einem kräftigen Applaus für Riedl.
Die Staatsministerin Michaela Kaniber überbrachte ihre Grußworte zur Einweihung. Sie meinte die Wonneberger hätten es geschafft mit dem Bürgerhaus und dem davor entstandenen Dorfplatz einen zentralen Mittelpunkt zu schaffen. Die Einbindung des Kirchenumfeldes durch barrierefreie Wege sei sinnbildhaft für die Verknüpfung zwischen Kirche und Gesellschaft. Ihr sei es besonders wichtig Heimat lebendig, attraktiv und lebenswert zu erhalten. Darum setze sie sich immer wieder dafür ein, dass die Förderprogramme, die die ländliche Entwicklung gewährleisten, unbedingt erhalten bleiben. In Wonneberg habe man eine Unterstützung von 2,2 Mio Euro leisten können, und jeder Cent wars Wert, so Kaniber. Dem besonderen Zusammenhalt der Menschen in Wonneberg sei es zu Schulden, dass diese Förderung Früchte getragen hat. Alles Geld nützte nichts, wenn es nicht an die richtigen Leute komme. Sie lobte auch die Region um den Waginger See, hier seien Frauen und Männer in den Gemeindeverwaltungen tätig, die über ihre Pflichten hinaus sich für ihre Region und ihre Heimat einsetzen.
In seinem Grußwort beglückwünschte Diözesanbaumeister Marinus Kohlhauf die Gemeinde zur gelungenen Renovierung der Kirche, zur Neugestaltung des Kirchenumfelds samt Dorfplatz, sowie zu Ihrem neuen Bürgerhaus. Sie hätten etwas geschafft, was an vielen Orten inzwischen unmöglich scheint: „Sie haben die Kirche im Dorf gelassen! „Mit der übergreifenden und guten Zusammenarbeit von allen Beteiligten, sowie einer sehr vorausschauenden Planung, sei es gelungen als Dorfgemeinschaft den Kern Ihres Dorfes zu erhalten und mit Leben zu erfüllen. Diese enge Kooperation sei für die Erzdiözese München und Freising ein herausragendes Beispiel für die zukünftigen Entwicklungen von pfarrlichen Flächen im Erzbistum. „Sie sind hier Ihrer Zeit voraus und können dadurch ein gutes Beispiel für andere Gemeinden und Kirchen geben“, sagte Kohlauf.
In seiner Ansprache ging Marinus Kohlauf in kurzen Umrissen auf die Renovierungsphase der Kirche und deren Umfeld ein. Er richtete Worte des Dankes an alle organisatorisch und fachlich Beteiligten auf Seiten der Behörden, der Planer und Fachleute und den ausführenden Firmen. Am Schluss dankte er ausdrücklich allen Ehrenamtlichen in der Pfarrei. Ohne ihr Engagement, ihr aktives Mitdenken und Gestalten und Ihre Bereitschaft neue Wege zu gehen, wäre dieses Projekt so nicht möglich gewesen, meinte Kohlhauf.
Der Landschaftsarchitekt Helmut Mühlbacher, der für die Umgestaltung des Dorfplatzes zeichnete, ergriff im Anschluss das Wort. Er stellte die Frage, was einen guten Platz ausmache. Ein guter Platz sei mehr als Steine, Bäume und Sitzgelegenheiten, er solle Lebensfreude wecken, ein Begegnungsort sein, verführen den Moment zu genießen und Erinnerungen schaffen. Für gute Erinnerungen würden die Wonneberger schon mit diesem Fest zur Einweihung der „Guten Stube des Dorfes“ sorgen, so Mühlbacher. Er berichtete über die Planung für den Dorfplatz und das Kirchenumfeld, bei der sich ein Planungsausschuss bestehend aus Vertretern der Kirche und der Dorfgemeinschaft einbrachten. Es sei nicht immer einträchtig gewesen, so der Landschaftsarchitekt, jedoch habe man mit gegenseitigem Respekt gute Lösungen auf den Weg gebracht. An dieser Stelle bedankte er sich noch eindrücklich bei den Mitgliedern des Planungsausschusses. Ebenfalls dankte er Martin Riedl und Martin Fenninger, sie hätten immer wieder Möglichkeiten geschaffen, dass die Bauphase reibungslos klappte.
In Ihrem Grußwort zu den Feierlichkeiten sagte Tamja Mayer vom Amt für ländliche Entwicklung in Oberbayern, Projektleiterin für die einfache Dorferneuerung, sie hätte von Beginn der Planung an für die Betreuung des Projektes mit dabei sein dürfen. Die Gemeinde Wonneberg sei in den Genuss eines Förderbonus im Rahmen der Förderinitiative „Innen statt Außen“ gekommen, da sie sich durch einen Gemeinderatsbeschluss verpflichtete vorrangig auf Innenentwicklung zu setzen. Diese Verpflichtung beinhalte auch Flächen zu sparen und landwirtschaftliche Flächen zu bewahren. Sie verglich den neugestalteten Dorfplatz mit einer „guten Stube im Sonntagskleid“, und mahnte diese nicht verkümmern zu lassen. Sie beglückwünschte die Wonneberger zur gelungenen Umgestaltung der Dorfmitte und wünschte alles Gute beim Bewohnen des „Zimmers“ im Ort.
Nach dem gemeinsamen Singen der Bayern Hymne unterstützt von der Blasmusik, gingen die Festbesucher zum gemütlichen Teil der Veranstaltung über. Im Bürgerhaus und auf dem Dorfplatz war alles zum Mittagstisch gerichtet, wo die Gäste bei Speis und Trank noch lange zusammensaßen und schöne Stunden verbrachten. Für die Bewirtung sorgten die Ortsvereine, die mit geballter Arbeitskraft ihren Teil zum Gelingen des Festes beitrugen.
Interessierte hatten noch die Möglichkeit einer Kirchenführung beizuwohnen und den neuen Kindergarten zu besichtigen.
Linda Babl
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