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Die gute Stube von St. Leonhard am Wonneberg wird eingeweiht

Die gute Stube von St. Leonhard am Wonneberg wird eingeweiht

Die Kirche ist die traditionelle Mitte in St. Leonhard, die das Leben sammeln und innerlich aufbauen soll.

Diese Mitte wurde in den letzten Monaten durch das neu gebaute Wonneberger Bürgerhaus ausgeweitet und aufgewertet und in einen völlig neugestalteten, anspruchsvollen Dorfplatz eingebettet, der wie das Bürgerhaus vom Amt für Ländliche Entwicklung mit einer beachtlichen Summe gefördert worden ist. Nun sind sowohl die Arbeiten am Dorfplatz als auch die aufwändigen Sanierungsmaßnahmen an der Kirche abgeschlossen. Viele der einzelnen Maßnahmen wurden zwischen Gemeinde und Kuratie abgestimmt und gemeinsam realisiert. Sie ist also baulich vollendet, diese Mitte, die gute Stube der Gemeinde Wonneberg. Die Vollendung aller Arbeiten wird mit einem hervorgehobenen feierlichen Akt ihrer besonderen Bestimmung übergeben und in Gebrauch genommen. Zu dieser offiziellen Feierlichkeit, die am kommenden Sonntag, den 23. April, stattfindet, sind neben allen Gemeindebürgern auch Repräsentanten der gesellschaftlichen Öffentlichkeit und Vertreter der Kirche eingeladen. Denn Gastgeberin ist neben der Gemeinde auch die Kirchengemeinde. Die Feier beginnt mit einem von der Musikkapelle Wonneberg angeführten Kirchenzug zum Gotteshaus. Die Vereine der ganzen Gemeinde treffen sich um 9.45 Uhr an der Schule zur Aufstellung. Im Anschluss findet der Festgottesdienst in der Kuratie-Kirche St. Leonhard statt, der mit einer Segnung des Dorfplatzes und des neuen kirchlichen Umfelds verbunden wird. Zum offiziellen Akt mit Ansprachen und Eröffnungsreden werden unter anderem die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, und der Hauptabteilungsleiter des Bauwesens der Erzdiözese München und Freising, Marinus Kohlhauf, erwartet. Die Veranstaltung geht dann allmählich zum gemütlichen Teil über. Um die Bewirtung der Gäste kümmern sich die Ortsvereine. Bei viel Musik dürfen die Besucher unter anderem im Bürgerhaus ein Mittagessen und Kaffee und Kuchen genießen.

 

Beim neuen Dorfplatz handelt es sich um einen multifunktionalen Platz mit angepasster Straßenraumgestaltung, den die Gemeinde Wonneberg vom Traunsteiner Büro „Mühlbacher und Hilse Landschaftsarchitekten“ planen und mithilfe von Fördergeldern des Amtes für Ländliche Entwicklung realisieren ließ. Es entstand ein lebendiges Zentrum, das mehrere Bereiche fließend miteinander vereint. Diese sollen nicht nur zum gegenseitigen Austausch oder zum beschaulichen Verweilen einladen, sondern auch für offizielle Veranstaltungen und zur Freizeitaktivität nutzbar sein“, betont Bürgermeister Martin Fenninger. „Zusammen mit dem neuen Bürgerhaus und der schmucken Kurati-Kirche St. Leonhard verleiht er unserer kleinen Landgemeinde ein unverwechselbares, lebendiges Gesicht und verdeutlicht unter anderem, dass sich der Hauptort der Gemeinde Wonneberg, St. Leonhard, ganz im Sinne der Dorferneuerung von innen her revitalisiert.“

 

Die Landschaftsarchitekten Mühlbacher und Hilse führten das Areal nämlich zu einer Gestaltungseinheit zusammen. Sie bezogen die Rupertistraße mit ein, beruhigten den Verkehr an den umliegenden Kreuzungen, verbesserten die fußläufige Verbindung zwischen Rathaus und Dorfplatz sowie zwischen Dorfplatz und Schule, weiteten die Salzburger Straße mit einer Bushaltestelle auf, erstellten einen ansprechenden Tiefhof vor dem Jugendraum im Untergeschoss des Bürgerhauses und veränderten die Parkplätze im Westen des Grundstücks. Darüber hinaus ordneten sie die Wegeanbindungen und schufen einen neuen und barrierefreien Zugang zur Kirche St. Leonhard. Die einzelnen Bereiche des Platzes, die fließend ineinander übergehen, erfüllen bestimmte Funktionen. „Der Dorfbrunnen wurde von uns neu interpretiert und so gestaltet, dass er sich ins Gesamtensemble einfügt.“ Dort sorgen auch ein schattenspendender Baum, eine extensive Wiesenböschung vor der Kirchenmauer und einfache Holzbänke für einen Rückzugsort. Die Kinder erhielten im westlichen Teil, nördlich des Bürgerhauses ein Spielangebot, ein Gerüst aus Robinienholz zum Klettern und Balancieren, das zugleich den Abschluss des Dorfplatzes nach Westen hin bildet. Zur Beruhigung des Straßenverkehrs an den drei umliegenden Kreuzungs- und Anschlusspunkten rund um den Dorfplatz, soll der Belagswechsel vom bisherigen Asphalt auf Natursteinpflaster beitragen. Denn die Rupertistraße wurde bis zum Friedhofsportal an der Ostseite aufgelöst, das heißt, man entfernte den Asphalt und pflasterte die Stelle, sodass optisch eine große Fläche entstand. Durch die Pflanzinseln verschmälerte sich der frühere Straßenbereich wieder. Der Dorfplatz wird also nicht mehr durch die Rupertistraße unterbrochen, vielmehr bildet er mit ihr jetzt eine großzügige Einheit. „Der neue, barrierefrei gehaltene Zugang hinauf zur Kirche ermöglicht es, dass sich alle in der Mobilität eingeschränkten Personen problemlos in das Gotteshaus und auf dessen Vorplatz begeben können. Diese geschickt angelegte Verbindung zwischen Hauptplatz und Kirchenportal bewirkt, das eine direkte Blickbeziehung zur Kirche und zum Kirchenportal entsteht, sodass sofort klar ist, wo sich der Kircheingang befindet. Neben dem Kircheneingang liegt der neu gestaltete Platz mit dem Kriegerdenkmal.

 

Zeitgleich mit dem Dorfplatzausbau erneuerte und sanierte die Kirchenverwaltung der Kuratie St. Leonhard das Umfeld der Wallfahrtskirche. Sie ließ den südlichen Teil der Friedhofsmauer bis zum Nord-Portal komplett neu herrichten und die ganze Mauer neu eindecken. Zur Außenrenovierung der spätgotischen Kirche gehörten nicht nur das Neueindecken des Daches, das Auffrischen des St. Leonhard- Gemäldes an der Ostseite, das Sanieren der Fassade und der Neuanstrich, sondern auch das Absenken des Portals zu einem barrierefreien Zugang zur Kirche und das Erneuern der Dachrinnen und der Grundleitungen sowie der Bau eines Kellers. So entstand neben dem Kirchengebäude, unterhalb des neugestalteten Eingangsbereiches ein komplett neuer unterirdischer Raum. Der neue Keller beherbergt nun einen Teil der neuen Heizungsanlage, den Wärmeerzeuger für die Kirche, der an die neue Hackschnitzelheizung im danebenliegenden Bürgerhaus angebunden ist. Der wichtigste Teil der Sanierung ist aber das undichte Dach gewesen. Laut Martin Riedl ließ die Pfarrei auch die Vordächer der Sakristei und am Kriegerdenkmal neu decken und die Außenwände kalken. Der spannungsreichste Teil der Sanierungsarbeiten dürfte wohl jener an der Fassade gewesen sein. Dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zufolge, sollte die Fassadenhülle so hergerichtet werden, wie sie bei der Vollendung des Kirchenbaus im Jahr 1496 ausgesehen hat.

 

Anneliese Caruso 

 

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