Wein und Musik, Tanz und ein geselliges Beieinandersein im neuen Wonneberger Bürgerhaus warben Spendengelder für den örtlichen Sozialfonds ein.
Bei freiem Eintritt erklang am vergangenen Wochenende zunächst ein Benefizkonzert mit anspruchsvoller Musik, die von sich aus Stille forderte– für eine angemessene Wahrnehmung ihrer selbst. Niveauvoll dargeboten wurden die Melodien vom Leonharder Quartett. Im Anschluss an diese Konzertstunde spielten die vier Mann der „Leonharder Musikanten“ auf und luden bei traditionellen und modernen Klängen zum gemütlichen und vergnüglichen Beisammensein und zu mächtig viel Fußarbeit auf dem Tanzparkett ein. Über dem Abend unter dem Motto „Musik und Wein“ schwebte jedoch vor allem auch der Wohltätigkeitsgedanke, denn die Veranstaltung wurde zugunsten des örtlichen Sozialfonds initiiert, mit dem Bürgern aus der Gemeinde schnell und unbürokratisch geholfen werden kann.
Der Sozialfonds, das Bürgerhaus und ein blühendes Dorfleben liegt dem Wonneberger Paul Mader sehr am Herzen. Daher hatte er 100 Flaschen Wein gestiftet, die Dorfgemeinschaft herbstliche Brotzeiten und Zwiebelkuchen vorbereitet und ein anonymer Spender 500 Liter Bier zu dieser Benefiz-Aktion beigesteuert. Alle Speisen, der Wein und das Bier wurden zugunsten des Sozialfonds verkauft. Hinzu kamen die Reinerlöse aus dem übrigen Getränkeverkauf und freiwillige Spenden für die Musik. So kam ein hübsches Sümmchen zusammen, auf das die Organisatoren ebenso stolz sein dürfen, wie die Wonneberger über ihr neues Bürgerhaus. Viele von ihnen waren zum ersten Mal Gast in diesem Haus und konnten sich vom gemütlichen Ambiente ebenso überzeugen wie vom Sinn der Einrichtung. Denn die öffnete an diesem Abend zum ersten Mal für einen öffentlichen Anlass die Türen und verdeutlichte damit von Anfang an, dass sie als lebendiger Treffpunkt für alle Bürger steht, in dem kulturelle Veranstaltungen und das menschliche Miteinander im Fokus liegen.
Den Musikanten und Musikantinnen, die diese Veranstaltung zusammen mit Paul Mader organisierten, war es wichtig, auch etwas für ihre Mitbürger zu tun, zu helfen, wo Hilfe gefragt ist. Doch es ging nicht einzig und allein darum, Gelder zu sammeln und Gutes mit den Mitteln aus dem Fonds tun zu können: Der Abend bot auch eine erstklassige Möglichkeit, den Sozialfonds und dessen Grundgedanken zu präsentieren, damit sich weitere Förderer finden. Dies ist dem 2. Bürgermeister Wonnebergs, Hermann Eder, ein Anliegen. Eder war nicht nur Mitorganisator, sondern auch einer der Musiker. Als Ziachspieler bereicherte er das Leonharder Quartett mit Cellistin Regina Brandner, Gitarristin Rosa Reiter und Bassist Rudi Fenninger. Hermann Eder führte auch mit Witz und Charme durch das Programm der Konzertstunde, in der schöne Melodien wie der Konzertmarsch „Mars di Medici“ oder der „Vierteljahrhundert-Walzer“ und der „Sommernachtswalzer“ des Südtiroler Komponisten Herbert Pixner erklangen. Hören ließ das Quartett auch den „Rosa-Walzer“, die „Regina-Polka“ oder den „Posaunen-Landler“ und den „Wilderer-Landler“.
Bürgermeister Martin Fenninger bedankte sich bei Paul Mader sowohl für die Idee und die Mitorganisation dieses vergnüglichen Abends als auch dafür, dass Mader „vollkommen hinter dem Bürgerhaus steht“ und sich als Schriftführer im neuen Bürgerhaus-Verein engagiert.
Paul Mader erinnerte in seinem Grußwort an den Sinn dieser musikalischen Veranstaltung und bedankte sich bei allen mitwirkenden Musikanten und Musikantinnen, bei all jenen, die ehrenamtlich zum Gelingen des Abends beigetragen haben und bei den Spendern, zu denen auch einige hiesige Firmen gehören, die beim Verkauf der Zutaten für die Brotzeiten großzügige Rabatte einräumten. Sein Dankeschön galt auch all jenen, „die sich mit so viel Herzblut für den Bau des Hauses eingesetzt haben“. „Und ein Vergelt’s Gott an Hermann Eder, der die Veranstaltung zum vergnüglichen Fest ausgeformt hat.“
Akkordeonist Hermann Eder spielte dann neben Franz Tradler, Wolfgang Parzinger und Konrad Eder auch noch als vierter Mann bei den Leonharder Musikanten mit. Nach der Konzertstunde und den Ansprachen übernahm die Vierergruppe, die gern als „die Werbeträger der Gemeinde“ bezeichnet werden, dann die Bühne. Mit der Jubiläumspolka lud sie auf das Tanzparkett. Dank der vielen schwungvollen Bayerisch- Böhmischen Melodien und den Liedern von diesem kleinen Blasorchester „Blasmusik vom Kleinsten“ oder besser vom Feinsten, war das Parkett stets gut gefüllt. Wer sich eine Pause gönnen wollte, genoss einfach bei einer Brotzeit, einer Halbe Bier oder bei einem Glas Wein die schöne Musik, sodass etwas Geld in die Kasse des Sozialfonds kam.
Zwischendurch begaben sich die drei Couplet-Sänger der „3004- Musi“, Heinrich Sieglbauer, Rudi Fenninger und Georg Spiegelsperger auf lustige Geburtstagsfahrt und unterhielten mit ihren Stücken auf hinterfotzige und liebenswürdige Art. Die Drei haben alle an einem 30. April das Licht der Welt erblickt, das schweißte sie wohl einst zusammen.
Ein eingefleischtes Team bildeten auch die Helfer in der Küche, im Service und an der Theke, an der auch Gemeindereferent Martin Riedl kräftig mitanpackte. Alle, die zu diesen vergnüglichen Stunden beitrugen, verzichteten auf Entlohnung. Gemeinsam setzten somit alle ein Zeichen unter dem Motto „aus der Gemeinde, für die Gemeindebürger“. Dabei sind 2.600 Euro zusammen gekommen plus eine 1.000 Euro-Spende eines anonymen Wonneberger Bürgers, das macht insgesamt 3.600 Euro.
Bilder zum Benefizveranstaltung "Musik und Wein"