„Wir brauchen den Wald – der Wald braucht uns“ – unter diesem Motto wurde in diesem Jahr der Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung verliehen.
Die Wonneberger Jagdgenossenschaft erhielt bayernweit als einer von 15 Preisträgern die mit 1.000 € dotierte Auszeichnung. Am 15. Oktober nahm die Delegation aus St.Leonhard in München den Staatspreis von Staatsministerin Michaela Kaniber entgegen. Aus diesem Anlass luden die Wonneberger Jagdgenossen nun zu einer Feier ins Wonneberger Bürgerhaus ein.
Jagdvorsteher Leonhard Strasser sagte in seiner Begrüßung, es erfülle ihn mit großer Freude und auch mit Stolz, dass dieser Preis an die Wonneberger ging, für ihn sei es mehr als nur eine Auszeichnung. Die Würdigung zeige, dass die Arbeit im Wald, die konsequente Jagdpolitik und das Miteinander von Wald, Wild und Mensch Anerkennung auf höchster Ebene findet. Der Erhalt des Staatspreises sei eine Bestätigung dafür, dass sich Einsatz, Beharrlichkeit und der Mut neue Wege zu gehen am Ende lohnen. Seit 2010 bewirtschaftet die Jagdgenossenschaft die Jagd in Eigenregie mit dem Ziel den Wald und das Wild in Einklang zu bringen, die Devise dazu lautet "Wald vor Wild". Strasser sagte, es hätten nicht nur praktische Herausforderungen gemeistert werden müssen, sondern sie erlebten auch, dass der Weg nicht überall auf Verständnis stieß. Der Wald sei unser größter Schatz, so Strasser, er spendet Leben, schützt das Klima und sichert unsere Zukunft. Er bedankte sich bei allen, die den Wonneberger Jadgenossen bei der Umstellung zur Eigenbewirtschaftung mit Rat und Tat zur Seite standen. Stefan Zauner und Klaus Thiele vom Ökologischen Jagdverband, Hans Praxenthaler, Martin und Peter Fritzenwenger von der ArGe Naturgemäße Waldwirtschaft, Joachim Käs und Hans Poller in Memoriam von der ArGe Jagd im BBV, den ehemaligen Förster Max Poschner und vom Bund Naturschutz Beate Rudkovskiund Klaus Herold. Auch bedankte er sich bei Gerahrd Fischer Sepp Ratzelsberger und Alfons Leitenbacher für ihre großartige Unterstützung. Ohne ihr Engagement und ihre Rückendeckung wäre vieles von dem was erreicht wurde, nicht möglich gewesen. Sein besonderer Dank ging auch an den Bürgermeister und die Gemeinde, die über all die Jahre mit Rückendeckung, Vertrauen und praktischer Hilfe zur Seite standen.
Bürgermeister Martin Fenninger gratulierte der Jagdgenossenschaft zur Preisverleihung. Er sagte, man brauche kein Fachmann zu sein, um zu sehen, dass durch die Arbeit der Jagdgenossenschaft der Wald wieder aufkommt. Er erinnerte daran, wie wichtig in den Gemeinden das Ehrenamt ist, so solle man die Arbeit der Jagdgenossen würdigen, die diese auch ehrenamtich mit viel Elan ausüben. Das Jagdrecht ist Eigentumsrecht und gesetzlich an das Eigentum an Grund und Boden geknüpft, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Dieses Recht werde in Wonneberg mit der Eigenbewirtschaftung ausgeübt.
Diese Tatsache sprach auch der ehemalige Leiter des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Alfons Leitenbacher in seiner Laudatio an. Er gratulierte der Jagdgenossenschaft Wonneberg zur Auszeichnung. Sie sei der Lohn für das weit überdurchschnittliche Engagement und die Durchsetzungskraft, insbesondere von Hartl Strasser, aber auch von seinen Mitstreitern und Unterstützern. "Ihr habt euch trotz massiver Wiederstände und Querschlägern, die oft schon kriminellen Charakter hatten, nicht beirren und von eurem Weg abbringen lassen", sagte Leitenbacher. Das Jagdmanegement selbst in die Hand zu nehmen, stelle eine Abkehr von den eingefahrenen jagdlichen Wegen in einer Dorfgemeinschaft mit seinen vielfältigen Beziehungsgeflechten eine riesen Herausforderung dar. Alfons Leitenbacher mahnte an, die Auszeichnung sei gleichzeitig auch ein Auftrag konsequent für den Wald künftiger Generationen weiter zu machen. Der Waldumbau sei in der heutigen, durch den Klimawandel geprägten Zeit wichtiger denn je. Wonneberg sei ein Leuchtturm, der für andere Orientierung sein kann, meinte der Redner, "Macht weiter so und infiziert andere!"
Beim geselligen Teil der Feierlichkeiten sorgte der Bürgerhausverein für das leibliche Wohl der Gäste. Sie verwöhnten mit leckerem Rehragout und Semmelknödel aus der Küche des Gasthaus Gruber aus Weibhausen. Mit beschwingten, ländlichen Klängen umrahmten die vier Mann der "Leonharder Musikanten" die Veranstaltung.
Linda Babl