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Die Blaskapelle St. Leonhard erlebte eine wechselvolle Geschichte
Fotoquelle: Chronik der Baskapelle St. Leonhard

Die Blaskapelle St. Leonhard erlebte eine wechselvolle Geschichte

Ein altes Foto gilt als eines der ersten Dokumente - wie so viele andere Vereine erlebte auch die Blaskapelle St. Leonhard eine wechselvolle Geschichte im Laufe der Zeit

 

Wonneberg – Ein Foto, das um das Jahr 1924 entstanden sein muss, belegt die Existenz der Musikkapelle St. Leonhard am Wonneberg. »Allerdings dürfte die Kapelle schon vorher bestanden haben, da bereits in einem Zeitungsartikel zum Veteranenverein-Gründungsfest 1922 von einer Musikkapelle zu lesen ist«, so Vorstand Josef Eder in der Chronik des Vereins.

 

Matthias Fuchs, Irgbauernsohn, leitete die Kapelle, der weitere zehn Musikanten angehörten. Fuchs bildete die Musikanten aus. Die Basstuba spendierte der Hoisenbauer von Hellmannsberg, Andreas Eder – sie wäre sonst wohl unerschwinglich gewesen. 1926 übernahm Heinrich Wimmer die Leitung der Kapelle. Ein Jahr später übernahm er auch die Leitung des Kirchenchors und wurde Organist.

 

Heinrich Wimmer komponierte und arrangierte Stücke für die Blaskapelle. Aus dieser Zeit sind noch vier Märsche erhalten. Die Proben wurden abwechselnd bei den Mitgliedern abgehalten – das war nicht einfach, denn man wohnte weit verstreut, und die Wege musste man mitsamt den Instrumenten zu Fuß zurücklegen.

 

Die Kapelle spielte auf Hochzeiten, Tanzveranstaltungen, Pferdeumritten und Vereinsfesten. Mit dem Wegzug von Heinrich Wimmer nach Marquartstein 1938 und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs verstummte auch die Musik in Wonneberg vorerst, musste doch ein Großteil der Musikanten ins Feld ziehen.

 

Nach dem Krieg formierte sich erst im Sommer 1948 eine neue Kapelle um Peter Fenninger und Martin Mühlbacher mit Trompete und Ziehharmonika. Viele Probleme bereitete damals die Beschaffung von Instrumenten und Noten. So manches Pfund Lebensmittel wechselte dafür den Besitzer. Einer gespielten Hochzeit folgten Dirndl-, Weiberkranzl, Feuerwehrball und Maitanz. Nach den ersten Erfolgen drängte Peter
Fenninger auf Erweiterung zu einer kompletten Blaskapelle.

 

Als 1956 Peter Fenninger heiratete und nach Waging zog, drohte der Kapelle die Auflösung. Nicht nur die Stelle des Musikleiters war vakant; es fand auch am 13. Oktober 1956 beim Wirt in St. Leonhard zum letzten Mal eine »Laute Hochzeit« statt. Aus Platzgründen sollten Hochzeiten nun im Postsaal in Waging gefeiert werden.

 

Johann Schmid, Mitglied der Surberger Musik, leitete die Kapelle zehn Jahre lang. Geprobt wurde jetzt beim Wirt in St. Leonhard, was vor allem der Geselligkeit zugute kam. Schmid führte die Kapelle zehn Jahre. Am 29. Oktober 1966 spielte die Kapelle zum letzten Mal als Hochzeitsmusik.

 

Auf Betreiben von Kurt Grengel, Vorstand des Veteranenvereins, wurde die Kapelle 1979 von Alois Maier-Fenninger und Josef Huber jun. neu belebt – Hauptgrund war das Fehlen einer eigenen Musik bei Beerdigungen. Die musikalische Leitung übernahm Johann Greisberger aus Enzersdorf, die er bis zum Jahr 2009 innehaben sollte, ehe er den Dirigentenstab an seinen Sohn Johann Greisberger jun. weitergab.

 

Von 2007 bis 2011 wurde auf Vermittlung von Sepp Eder jährlich ein Auftritt beim Berliner Oktoberfest gespielt. Zur Einweihung der von Hans und Mathias Greisberger erbauten Marienkapelle stifteten die Musikanten mit der Faschingsmusik das Firstkreuz für die Kapelle. 2012 nimmt die Blaskapelle Abschied von Hans Greisberger sen.. Seit seinem 16. Geburtstag war er immer zur Stelle.

 

Die Coronapandemie ab 2020 ging nicht spurlos an der Kapelle vorbei. Trotz der schwierigen Zeit litt die Kameradschaft der Blaskapelle nicht, es traten wieder junge Musikanten der Blaskapelle bei, sodass voller Zuversicht in DIE Zukunft geblickt werden kann. So spielen unter vielen anderen auch drei Söhne Eders in der Kapelle, und auch zwei Enkel üben schon fleißig mit ihren Instrumenten.

 

Mehr Infos zu 100 Jahre Blaskapelle St. Leonhard

 

Quelle: Chronik der Baskapelle St. Leonhard

 

 

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