Ein Bericht von Leonhard Fenninger über Feuerwehrübungen im Gemeindegebiet Wonneberg
Sie sitzen Zuhause und haben einen ruhigen Abend. Plötzlich tut sich was, die Feuerwehr kommt. Da sie eher gemütlich unterwegs ist, wird schnell klar, es handelt sich um eine Übung. Von den Autos steigen Männer und Frauen in Schutzanzügen aus, Kommandos werden gegeben, Geräte aus den Fahrzeugen genommen und in eine für Außenstehende oft nicht durchschaubaren Choreographie aufgebaut.
Aber warum eigentlich gerade bei mir bzw. bei meinem Nachbarn? Diese Frage ist einfach zu beantworten. Wir verschaffen uns örtliche Kenntnisse: Wie sind die Zugangswege und Zugänge in bestimmte Gebäude? Wie werden die Gebäude genutzt? Gibt es Gefahren z.B. durch gefährliche Stoffe oder auch durch bauliche Begebenheiten? Gibt es Brandabschnitte? Wie gestaltet sich die Löschwasserversorgung? Hier ist für uns besonders interessant, wo die Hydranten sind und wieviel Löschwasser sie bringen. Brauchen wir eine Wasserversorgung von einem Teich oder Bach und wo sind die? Bei einem Großbrand benötigen wir ca. 2500 ltr. Wasser pro Minute und das ca. 3 Std lang.
Wir machen das nicht für uns, weil uns langweilig ist oder wir bespaßt werden wollen - sondern weil es unsere Passion ist, im Notfall schnell und effizient zu helfen.
Einige werden sich denken: muss ich die Feuerwehr auf meinem Grundstück dulden? Natürlich nicht, aber bedenken Sie, dass Sie als Grundstückseigentümer auch Nutznießer solcher Übungen sind - es geht um den Schutz Ihres Hab und Gut. Die meisten Menschen freuen sich, wenn wir zu ihnen kommen. Sie machen sich ein Bild der Feuerwehr, es gibt oft interessante Gespräche. Wenn wir dann auch noch mit Getränken oder gar einer Brotzeit versorgt werden, freuen wir uns natürlich - wird aber nicht erwartet.
Zum Schluss möchte ich noch anmerken: Wir stehen gerne Rede und Antwort und beraten evtl. auch die Eigentümer von Gebäuden zu Brandschutz und Rettungswegen. Wir beteiligen uns allerdings nicht an Nachbarschaftsstreitigkeiten und geben auch nicht unsere Meinung zu Auseinandersetzungen mit der Gemeinde ab.
Wollen wir hoffen, dass wir uns nur bei Übungen begegnen und nie zu einem scharfen Einsatz zu einen unserer Leser kommen müssen. Aber wenn es zum Äußersten kommt, stehen wir parat und sind froh, wenn wir die Örtlichkeit schon von einer Übung kennen.
Leonhard Fenninger