Auf der Zielgeraden ist die Freiwillige Feuerwehr Wonneberg bei den Vorbereitungen zu ihrem 150. Gründungsfest. Viele fleißige Helfer arbeiten zur Zeit emsig, um St. Leonhard fit für Festwoche von Donnerstag, 6., bis Sonntag, 9. Juni, in St. Leonhard zu machen.
Die Feierlichkeiten beginnen am Donnerstag, 6. Juni, ab 18.30 Uhr im Festzelt mit dem Bieranstich zum Tag der Vereine und Betriebe sowie dem Tag der guten Nachbarschaft. Für Stimmung sorgt die Blaskapelle St. Leonhard. Im Anschluss heizt der Trauntalexpress, eine junge Oberkrainer Musi aus dem Trauntal, musikalisch kräftig ein. Am Freitag, 7. Juni, ab 19 Uhr spielt das Postalm Trio zum Wein- und Bierfest auf. Mit bayerischer Party- und Rockmusik sorgt die Gruppe für Bierzeltstimmung pur.
Der Festabend am Samstag, 8. Juni, beginnt um 17.30 Uhr mit dem Empfang der Vereine, begleitet von der Blaskapelle St. Leonhard. Ab 20.30 Uhr wird bei einer Bierzeltparty mit den Bayern Rockern gefeiert. Die Band verspricht nicht nur Superstimmung durch ihre Musik, sondern auch eine Show der Superlative. Am Festsonntag werden ab 8 Uhr die Vereine mit einem Frühstück im Festzelt willkommen geheißen. Um 10 Uhr beginnt der feierliche Festgottesdienst als Feldmesse in Köpfelsberg. Anschließend setzt sich ein Festzug in Bewegung, rund 50 Vereine haben ihr Kommen zugesagt. Nach dem Festzug durch Wonneberg geht's zurück ins Zelt, wo während des Mittagessens die Blaskapelle St. Leonhard aufspielt. Am Nachmittag, nach den offiziellen Feierlichkeiten, sorgen die Junga Greadoia mit energiegeladener Partymusik mit eigenem Brasssound für Stimmung im Bierzelt.
Am 10. Juli 1874 gründeten die Wonneberger ihre Freiwillige Feuerwehr. Erster Vorstand war Georg Maier, der erste Maschinist und Instandhalter der schon im Jahr davor angeschafften Saug- und Druckspritze auf vier Rädern Simon Glaner. Aus der Chronik kann man entnehmen, dass im Jahr 1887 die Feuerwehrstärke 108 Mann betrug. Diese hohe Mitgliederzahl war auf die Ehrenverpflichtung aller 18-Jährigen und Älteren zum Feuerwehrdienst zurückzuführen. Im gleichen Jahr wurden vier Übungen abgehalten. Ein Mangel an aktiven Feuerwehrmännern im Jahr 1939 führte zur Gründung einer Mädchengruppe, die jedoch nie ausrücken musste. Erst im Jahr 1999 wurden wieder Frauen bei der Freiwilligen Feuerwehr in Wonneberg aufgenommen.
1946 bekam die Leonharder Wehr die erste Motorspritze, eine tragbare T8 Einheitsspritze, die auf einen einachsigen Hänger montiert und von einem Lastwagen zu den Einsätzen gezogen wurde. Zehn Jahre später schafften sich die Floriansjünger eine TS 8/8 Zieglerspritze mit VW-Motor an.
Das 90. Gründungsfest mit Weihe der ersten Vereinsfahne wurde 1962 gefeiert. 1966 kaufte die Wonneberger Wehr einen gebrauchten VW-Kombiwagen, den sie in vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden in der Schmiede von St. Leonhard zum ersten Feuerwehrauto umbaute. Ein neues Gemeinde- und Feuerwehrgerätehaus wurde 1969 errichtet.
Von der Weihe eines neuen LF 8 zum Anschaffungspreis von 76 056,80 D-Mark am 18. Juli 1976 wird ebenfalls in der Chronik berichtet. Über die Jahre wurden weitere Ausrüstungsgegenstände erworben, unter anderem eine Schaumausrüstung für Schwerschaum, ein Stromerzeuger mit Flutlichtscheinwerfern, Handsprechfunkgeräte und 2002 ein neues Feuerwehrfahrzeug – ein LG 8/6. Im selben Jahr wurde der Bau des neuen Feuerwehrhaus vollendet und gemeinsam mit dem Fahrzeug eingeweiht.
In ihrer 150-jährigen Geschichte entwickelte sich die Wonneberger Freiwillige Feuerwehr zusehends zu einer modern ausgestatteten Wehr. Mittlerweile umfasst sie 294 Mitglieder, wovon 108 aktiven Dienst leisten. Patenverein ist die Freiwillige Feuerwehr Waging.
Die Vorbereitungen zum Gründungsfest laufen in diesen Tagen auf Hochtouren. Das Aufstellen des 1200 Personen fassenden Bierzeltes in St. Leonhard zeigt auch den Unbeteiligten das rasche Herannahen der Festwoche.
Viele fleißige Helfer haben noch alle Hände voll zu tun, um die letzten Vorkehrungen für das Jubiläum zu treffen. Parkmöglichkeiten für die Besucher des 150. Gründungsfestes in St. Leonhard gibt es reichlich in Köpfelsberg, wenige Gehminuten vom Festzelt an der Grundschule entfernt.
Linda Babl
Quelle: Traunsteiner Tagblatt