Bei einer Wanderung des Obst- und Gartenbauvereins Wonneberg durch eines der größten Hochmoore Südostbayerns - dem Schönramer Filz - gab es viel Interessantes zu sehen. Die Biologin Dr. Ute Künkele führte die Gruppe durch die Moor- und Heidelandschaft und begeisterte die Teilnehmer mit ihrem immensen Fachwissen, das sie auf sehr unterhaltsame Art weitergab. Sie informierte über die Entstehung des Schönramer Filzes und erklärte den Unterschied zwischen Hoch- und Niedermoor. Die Wonneberger Gartler bekamen auch einen Überblick über die Flora und Fauna, denn entlang des Weges gab es stets etwas Spannendes zu entdecken: Frauenhaarmoos, Bärlapp, Engelwurz, Moos-, Rausch- und Preiselbeeren, Rosmarinheide in voller Blüte und die wunderschönen weißen Samenstände des Wollgrases. Unterwegs erklärte die Moor-Expertin anschaulich Fachbegriffe wie Drumlins, Bulten und Schlenken. Und immer wieder machte sie auf Besonderheiten aufmerksam, beispielsweise auf Zunderschwämme zum Feuermachen oder Torfstichgräben, die harmlos aussahen, aber tückisch tief waren. Der Rundgang führte zum Ufer des idyllischen Heidesees und dann weiter zu einem ehemaligen Torfstich. An einer etwa zwei Meter hohen Stichkante erläuterte Dr. Künkele die Methoden der Torfgewinnung und betonte die enorme Bedeutung der Moore für den Klimaschutz. Dass man heute ein so wunderbares Moorerlebnis hat, ist der Renaturierung des Schönramer Filzes zu verdanken, denn bis in die 1990er Jahre hinein wurde hier noch großflächig Torf abgebaut und damit das Moor zerstört. Heute steht das Schönramer Filz glücklicherweise unter Schutz. „Die Natur braucht uns Menschen nicht – aber wir brauchen die Natur!“, mahnte die Biologin eindringlich und appellierte an alle Gartler, keine Gartenerde mit Torf zu kaufen.
Vereinsvorstand Alfons Mader war wie alle Teilnehmer begeistert von der informativen und abwechslungsreichen Moorwanderung und empfahl allen, das Schönramer Filz auch einmal mit der Familie zu besuchen, denn hier habe man eine gute Gelegenheit, seltene Tier- und Pflanzenarten kennenzulernen und mehr über die Geschichte des Torfabbaus zu erfahren.
Zum Abschluss kehrte man noch im Schönramer Bräustüberl ein und ließ den Tag gemütlich ausklingen.